Abschied und Einführung in einem Gottesdienst

Nachricht 01. September 2022

Auf Claudia Kaminski folgt Birgit Pflug als Leiterin der Martinskita

In einem stimmungsvollen Gottesdienst mit vielen Grußworten und Geschenken haben die Evangelisch-lutherische Kindertagesstätte Martin, die Martinsgemeinde und der Kirchenkreis Osnabrück den Leitungswechsel in der Martinskita gefeiert. Nach knapp 22 Jahren Dienst in der Kita in Hellern wurde am Sonntag die bisherige Leiterin Claudia Kaminski in den Ruhestand verabschiedet. Als Nachfolgerin wurde mit Birgit Pflug eine Kollegin aus dem Team der Kita in das Leitungsamt eingeführt. In der fast bis auf den letzten Platz gefüllten Martinskirche waren viele aktuelle und ehemalige Familien aus der Kita, zahlreiche Kolleg*innen aus dem Team der Kita und dem gesamten Kirchenkreis sowie viele Wegbegleiter*innen zu Gast. Die Feier gestalteten Pastorin Kerstin Schaper-Herzberg und Pastor Thomas Herzberg von der Martinsgemeinde, der stellvertretende Superintendent Pastor Guido Schwegmann-Beisel und Karin Trütken von der Geschäftsstelle Kindertagesstätten des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Osnabrück. Das Team der Martinskita brachte ein Ständchen mit dem Lied „Engel“ von den Wise Guys. Für die sehr gelungene musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten der Posaunenchor aus Hellern unter der Leitung von Ralf Rohlfing und Organistin Gudrun Schwager.

„Mein Traumjob war immer der Kindergarten!“

„Die gute Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung im Team der Kita, die Kooperation mit den Eltern, die stetige Weiterentwicklung der Einrichtung und vor allem der Kontakt zu den Kindern, das alles sind Dinge, die mir fehlen werden“, berichtet Claudia Kaminski. Nach Tätigkeiten als Integrationskraft in einer Kita sowie in der Frühförderung wurde Kaminski im Jahr 2000 als Leiterin der Martinskita eingestellt. „Mein Traumjob war immer der Kindergarten“, sagt die 67-Jährige, die mit dem gesamten Kita-Team viel Wert auf gute Rahmenbedingungen für die betreuten Kinder gelegt hat. „Es ist wichtig, eingefahrene Gleise verlassen zu können und den Kindern viel Freiheit zu geben. So können sie spielen und sich im Spiel weiterentwickeln“, meint die Sozial- und Heilpädagogin.

Stetige Weiterentwicklung der Kita

Immer wieder standen Veränderungen in der Kita an: Baustellen, um die Räume der Kita zu erweitern, die Einführung eines Mittagessens, der Neubau der Krippe oder der Wechsel der Trägerschaft von der Kirchengemeinde zum Trägerverbund auf der Ebene des Kirchenkreises, die Kaminski stets mit vorangetrieben hat. Neben allen organisatorischen Aufgaben war es Kaminski wichtig, „nie den Draht zu den Kindern zu verlieren. Deswegen hatte ich eine Vollzeitstelle, um immer auch einige Stunden in der Woche pädagogisch mit den Kindern arbeiten zu können“, betont sie.

Neben der Tätigkeit in der Helleraner Kita engagierte Kaminski sich als Mitglied der Timotheusgemeinde in der Synode des Kirchenkreises Osnabrück und im geschäftsführenden Ausschuss Kita. Gar nicht vermissen wird die passionierte Radfahrerin, die den Weg vom Widukindland zur Kita in Hellern bei Wind und Wetter mit dem E-Bike zurückgelegt hat, „Corona-Vorgaben, Stress, Personalmangel und nörgelnde Eltern oder Mitarbeitende.“ Sie freue sich auf mehr Zeit für Ehemann, Enkelkinder, Radtouren oder ihr Hobby Nähen. Nach der langen Zeit als Leiterin der Martinskita sei es auch eine Herausforderung, loszulassen. „Das ist ein bisschen wie mit einem Kind, das flügge wird. Der Abschied fällt schwer, selbst wenn ich weiß, dass es gut vorbereitet ist.“

Neue Leiterin kommt aus dem Kita-Team

Schon seit 25 Jahren arbeitet Kaminskis Nachfolgerin Birgit Pflug in der Martinskita als Erzieherin. Die 47-Jährige hatte während ihrer Ausbildung ein Praktikum in Hellern gemacht und nach dem Abschluss „direkt hier in der Kita als Mitarbeiterin angefangen.“ Die Mitarbeitenden seien immer wertgeschätzt und ihre Anliegen ernstgenommen worden. „Das waren und sind die Gründe, weshalb ich gerne hiergeblieben bin“, berichtet Pflug. Nach und nach sei gemeinsam im Team die Konzeption entstanden und stets weiterentwickelt worden. „Es gab immer nahrhaften Boden für Veränderungen. Wir haben hier das Paradies gefunden“, so Pflug. Deswegen sei es ihr „eine Herzensangelegenheit gewesen, die Arbeit weiterzuführen, die ich mit Claudia Kaminski begonnen habe.“

Gutes Miteinander von Gemeinde und Kita

Das Engagement und den Einsatz von Kaminski und Pflug lobten Pastorin Kerstin Schaper-Herzberg und Pastor Thomas Herzberg. In seiner Predigt über die selbstwachsende Saat hob Herzberg hervor, dass es wichtig sei, dass die Saat sich entwickeln und wachsen könne. Gleiches sei auch für Kinder wichtig, an denen man nicht zerren und ziehen dürfe. Das werde in der Martinskita gelebt. „Claudia, von dir habe ich Kita gelernt“, sagt Herzberg zusammenfassend.

Die Zusammenarbeit mit Kaminski sei immer sehr konstruktiv, fruchtbar und verlässlich gewesen, betont Pastorin Schaper-Herzberg. Die Kita und die Kirchengemeinde seien sich räumlich nahe und es gebe viele weitere Berührungspunkte. „Bei den Kita-Gottesdiensten kommen die Kinder und die Erzieher*innen in die Kirche, die Gottesdienste für Jung und Alt gestaltet die Kita mit. Für religionspädagogische Angebote bin ich regelmäßig in der Kita. Auch bei Gemeindefesten oder dem lebendigen Adventskalender sind die Kita und der Förderverein der Martinskita mit im Einsatz“, zählt Schaper-Herzberg viele gemeinsame Aktivitäten auf. Die Kirchengemeinde sei froh, dass mit Birgit Pflug ein „bekanntes“ Gesicht die Leitung der Kita übernommen habe, der ebenfalls die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde am Herzen liege. „Wir wissen, dass wir auf ein gutes Miteinander zugehen. Gleichzeitig ist das Kita-Team immer offen für neue Wege in der Ausrichtung und Gestaltung der Arbeit mit den Kindern gewesen, sodass es auch mit der neuen Leitung nicht einfach ein Festhalten am Bekannten und Vorhandenen geben wird, sondern sich auch das Team weiter entwickeln wird“, sagt Schaper-Herzberg.

Bei der offiziellen Entpflichtung Kaminskis und der Verpflichtung Pflugs lobte der stellvertretende Superintendent Pastor Guido Schwegmann-Beisel den Dienst beider. Er dankte im Namen des Kirchenkreises Osnabrück für den Einsatz ihrer Gaben und Kräfte und für ihre Tätigkeit im Sinne des Evangeliums. Karin Trütken von der Kita-Geschäftsstelle gab zu, dass sie „nicht sofort mit einer gemeinsamen Verabschiedung und Einführung einverstanden“ gewesen sei. Letztlich sei es aber die richtige Entscheidung, „denn hier wird auch die gute Zusammenarbeit und der wertschätzende Umgang miteinander deutlich.“ Claudia Kaminski wünschte sie allzeit einen flotten Reifen, den Mut neue Wege zu gehen, Kreativität und auch Zeit für sich selbst.