Weiterfinanzierung von Friedensorten: Landeskirche fördert Einrichtungen mit einer Million Euro

Nachricht 06. Mai 2021

Osnabrück einer von acht Friedensorten der Landeskirche

Logo der Friedensorte (Grafik: Landeskirche Hannovers)

Eine gute Nachricht für alle: Der Vergabeausschuss „Friedensorte“ hat allen acht bisherigen Standorten die Weiterfinanzierung zugesagt. Das Gremium hatte die acht Friedensorte der Landeskirche Hannovers besucht, um sich ein eigenes Bild von der Arbeit vor Ort machen zu können. „Ich freue mich sehr, dass wir die Möglichkeit haben, alle acht Orte zukünftig weiter unterstützen zu können. Die Friedensorte sind und bleiben integraler Bestandteil der Friedensarbeit der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers“, sagt Dr. Karin Köhler, Vorsitzende des Vergabeausschusses und Mitglied der Landessynode.

Bis 2024 setzt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers die Förderung der Friedensorte mit einer Gesamtsumme von einer Million Euro fort. Die Förderung ist ein weiterer Schritt im Rahmen der Initiative „auf dem Weg zu einer Kirche des gerechten Friedens“. Einen entsprechenden Beschluss zur grundsätzlichen Fortsetzung der Förderung hatte die Landessynode im November 2020 getroffen. Jeder Friedensort erhält eine individuelle finanzielle Förderung. Geplant ist die Unterstützung der Friedensorte in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising.

Im Rahmen einer Evaluation hatte sich eine Delegation des Vergabeausschusses bei Besuchen einen persönlichen Eindruck von der Arbeit vor Ort gemacht. Lisa Gellert, Friedensbeauftragte im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, sagt zu den Empfehlungen des Vergabeausschusses: „Ich bin wirklich beeindruckt von dem Engagement und der Leidenschaft der einzelnen Friedensorte und der jeweiligen Stelleninhaberinnen und Stelleninhaber. Durch ihre Fachexpertise wird die Arbeit vor Ort lebendig und erfahrbar gemacht! Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“

Als „Friedensorte“ ausgewiesen sind diejenigen Orte und Konzepte, die den Kriterien entsprechen, die für den ursprünglichen Fonds „Friedenswege“ erarbeitet worden sind. „Ein Friedensort ist eine Einrichtung im Bereich der Landeskirche Hannovers, der zu Themen von Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung arbeitet. Mit eigenen Angebotsformaten wirkt er in der Region und überregional und hält ein geistliches, friedenspädagogisches Angebot vor“, erklärt Oberkirchenrat Dirk Stelter, Leiter des Referats Mission und Ökumene im Landeskirchenamt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. „Dabei setzen sich die Orte mit aktuellen Herausforderungen auseinander. Das Antikriegshaus Sievershausen bietet beispielsweise Argumentationstraining gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus an. In internationalen Workcamps erleben Jugendliche sowie Konfirmandinnen und Konfirmanden im Lager Sandbostel oder im Anne-Frank-Haus, welche Folgen und Konsequenzen Krieg, Flucht und Vertreibung damals und heute haben.“

Die Friedensorte der Landeskirche im Überblick

Die acht Friedensorte der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers decken unterschiedliche Facetten ab. So gelingen Gedenken, Erinnern und Versöhnung. In der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld, dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager in Sandbostel und dem Anne-Frank-Haus in Oldau stehen Formate zu den Themenfeldern Gedenken, Erinnern und Versöhnung unter anderem mit Bezug auf Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen in Niedersachsen im Zentrum. An der Woltersburger Mühle gibt es Angebote, um die theologischen und spirituellen Grundlagen von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu vertiefen. Am Antikriegshaus in Sievershausen wurde eine besondere Expertise zum Thema Rechtpopulismus und in der Friedenspädagogik entwickelt. Bewahrung der Schöpfung steht im Mittelpunkt des Konzepts in Hildesheim – Lernen eine Welt zu sein. Die Friedensarbeit am Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Hermannsburg umfasst neben der Gestaltung eines Friedenswegs den Fokus auf internationale Begegnungen. In Osnabrück wird der Ansatz eines Zusammenwirkens mit den verschiedenen Akteur*innen der Friedensstadt verfolgt.