Wenn Raum zu Klang wird

Nachricht 15. Oktober 2021

Installationen in der Evangelisch-lutherischen Bonnuskirche

Auf Besucher*innen der Evangelisch-lutherischen Bonnuskirche wartet bis Sonntag, 7. November, eine Raum-Klang-Kunst-Installation mit dem Titel „Sphärische Geometrie“. Das Künstler-Trio „Geplante Obsoleszenz“ hat in der Kirche Objekte aufgebaut, die sich auf den von Architekt Otto Andersen stark geometrisch gestalteten Kirchenraum beziehen. „Marcus Beuter, Angelika Höger und Peter Schwieger nehmen die Formsprache des Raumes auf und geben ihm neuen Klang und eine neue Gestalt“, beschreibt Pastor Thomas Herzberg Veränderungen in der vertrauten Umgebung. Gemeinsam ist allen Installationen, dass sie erst durch Bewegungsmelder in Gang gesetzt werden, die auf die Besucher*innen reagieren. „So wird deutlich, dass erst durch ihre Anwesenheit und ihre Bewegung alles in Gang kommt“, berichtet Herzberg.

Sensoren wandeln Licht in elektrische Impulse

Weiße, schwebende Objekte aus Styropor hat Angelika Höger an unsichtbaren Schnüren befestigt. Ventilatoren erzeugen Wind, die Objekte bewegen sich sanft hin und her, drehen sich um sich selbst oder ein leichtes Kratzgeräusch entsteht. Die Formen der Objekte orientieren sich am Schattenwurf, der bei Sonnenschein an der Altarrückwand der Bonnuskirche entsteht. Im Durchgang zur Taufkapelle hat Peter Schwieger einen Holzstab aufgestellt, an dem Lichtsensoren befestigt sind. Sie wandeln das Licht, das durch das Fenster fällt, in elektrische Impulse um und leiten diese an ein Mischpult weiter. Hier werden die Impulse in Töne verwandelt, die ein Verstärker hörbar macht. Eine weitere Toninstallation, eine Art Klangreise, findet sich in der Taufkapelle selbst. Marcus Beuter hat Töne gemischt, die er zuvor in der Bonnuskirche aufgenommen hat. Streichen die Besucher über Geräte, die auf dem Taufstein ausgelegt sind, verändern sich die Geräusche.

„Die Installationen laden dazu ein, sich Zeit zu nehmen für das Geschehen in der Kirche. Und auch für die Beobachtung, was sich durch die Besucher*innen selbst verändert. Denn nur durch die Menschen kommt es in Gang“, sagt Herzberg. Geöffnet für den Besuch ist die Bonnuskirche donnerstags von 16 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr sowie sonntags nach dem Gottesdienst. Am Freitag, 22. Oktober, von 19 bis 21 Uhr findet ein Abendtermin statt, „Erlebnis im Dunkeln – Die Ausstellung bei Nacht“. Veranstaltungsort ist die Bonnuskirche, Obere Martinistraße 54, 49078 Osnabrück.