Ökumenischer Neujahrsgottesdienst mit Bischof Bode und Regionalbischof Selter

Nachricht 28. Dezember 2021

Am 1. Januar im Dom – Zur Jahreslosung 2022

Es ist eine gute und lange Tradition in Osnabrück, den Beginn des neuen Jahres mit einem ökumenischen Gottesdienst abwechselnd im Dom und St. Marien zu begehen. Mit Blick auf die pandemische Lage und die nötigen Abstandsregeln wird der Gottesdienst wie im Vorjahr erneut im Dom stattfinden, da dort mehr Besucherinnen und Besucher Platz finden können.

Der Gottesdienst wird von Regionalbischof Friedrich Selter geleitet, die Predigt hält Bischof Dr. Franz-Josef Bode zur Jahreslosung 2022. Der Gottesdienst wird gemeinsam mit der 1989 gegründeten ACKOS (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Osnabrück) veranstaltet. Beginn ist um 17 Uhr im Dom. Der Gottesdienst findet unter 2G-Regeln statt, eine Anmeldung ist erforderlich unter marien-os.gottesdienst-besuchen.de.

Zusätzlich wird der Gottesdienst live im Internet unter www.bistum-osnabrueck.de/live-gottesdienste übertragen.

Regionalbischof Friedrich Selter zur Jahreslosung 2022

Stellen Sie sich die Geschichte vom sogenannten verlorenen Sohn (Lukas 15,11-32) vor, wie er völlig fertig und mit schlechtem Gewissen zu seinem Vater zurückkommt und ihn nur um ein bisschen Schutz und etwas zu essen bittet, vielleicht noch um eine Anstellung als Knecht. Und dann würde der Vater ihm nicht mit ausgebreiteten Armen entgegenlaufen, würde ihn nicht freudig wieder in seinem Haus aufnehmen, würde kein Fest für seine Heimkehr feiern, sondern würde seine Arme vor der Brust verschränken und sagen: „Verschwinde, du hast deine Chance gehabt und sie vertan.“ Oder würde zumindest Erklärungen und Entschuldigungen verlangen. Aber Gott ist anders. Jesus Christus zeigt uns, dass wir bei ihm willkommen sind, auch wenn Verstörendes in unserem Leben vorgefallen ist, Dinge, die uns beschämen.

Die Botschaft lautet: „Es ist niemand zu groß, es ist niemand zu klein, es ist niemand zu arm oder reich. Es ist niemand zu einfach und niemand zu fein, seine Liebe gilt für alle gleich. Gott öffnet jedem die Tür, jedem, der ihn fragt …“. So formulierte es ein Lied von Manfred Siebald, das wir früher oft gesungen haben.

Es gibt Menschen, deren Türen stehen immer offen und auch die Herzen. Da ereignen sich Gespräche, bei denen man Güte und Wohlwollen spürt. Da kann sogar ausgesprochen werden, was man sonst niemandem sagen möchte. Da „weht ein guter Geist.“ Es ist der gute Geist Gottes.

Wie offen sind wir selbst? Gibt es Menschen, die wir am liebsten abweisen würden, die wir nicht bei uns haben wollen? Welche sind das und was sind die Gründe dafür? Und gibt es jemanden, zu dem wir selbst uns nicht trauen? Warum fürchten wir, dass wir von ihm oder ihr abgewiesen werden? Diese Fragen erscheinen mir wichtig. Nicht um Mauern der Ablehnung, die vielleicht zwischen uns und anderen stehen, zu rechtfertigen. Sondern um die Ausgrenzung zwischen uns und anderen zu überwinden. Als solche, die in Gemeinschaft mit Jesus Christus leben dürfen, sollen wir diese Gemeinschaft auch anderen schenken. Ein Zusammenleben in Gerechtigkeit und Frieden lebt von Wohlwollen und Güte.