Kirchenkreis Osnabrück ruft zu Spenden auf für die aktuelle Weihnachtsaktion von Brot für die Welt

Nachricht 25. November 2021

Eine Welt – ein Klima – eine Zukunft

„Eine Welt – ein Klima – eine Zukunft“ – unter diesem Motto findet die 63. Aktion von Brot für die Welt statt, die am ersten Advent eröffnet wird. Die aktuelle Aktion lenkt den Blick darauf, dass die Herausforderungen des Klimawandels nur gemeinsam bewältigt werden können, und ruft dazu auf, Verantwortung für die Hauptleidtragenden der Klimakrise im Globalen Süden zu übernehmen.

Die Gemeinden im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Osnabrück unterstützen mit ihrer diesjährigen Weihnachtsaktion ein Brot-für-die-Welt-Projekt in Bangladesch. In Charlathimara, einem Dorf in unmittelbarer Nähe zum Meer in dem südasiatischen Land, lebten die Menschen bis vor ein paar Jahren von Fischfang und Reisanbau. Doch seit immer mehr Wirbelstürme das Meer aufwühlen und Salzwasser ins Landesinnere vordringt, müssen sie neue Einnahmequellen finden. Das ist Herausforderung und Chance zugleich, vor allem für die Frauen.

Entwicklungszusammenarbeit heißt heute mehr denn je, dass wir bei uns zu Hause ansetzen und den CO2-Fußabdruck im industrialisierten Norden verringern müssen.

Pastor Simon Kramer, Brot-für-die-Welt-Beauftragter im Kirchenkreis Osnabrück

„Hochwasser- und Dürrekatastrophen nehmen zu, der Klimawandel vertreibt Menschen aus ihrer Heimat“, erklärt Simon Kramer, Brot-für-die-Welt-Beauftragter und Pastor im Kirchenkreis Osnabrück. „Entwicklungszusammenarbeit heißt heute mehr denn je, dass wir bei uns zu Hause ansetzen und den CO2-Fußabdruck im industrialisierten Norden verringern müssen. Daher nimmt Brot für die Welt in diesem Jahr ein wirklich globales Thema in den Blick: ‚Eine Welt – ein Klima – eine Zukunft‘ heißt die Kampagne, mit der wir Mitmenschen in Osnabrück um ihre Mithilfe bitten.“ Spenden könnten in allen Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden abgegeben werden, in vielen Advents- und Weihnachtsgottesdiensten würde für Brot für die Welt gesammelt und auch Online-Spenden seien möglich.

Bitte spenden Sie nach Ihren Möglichkeiten für Brot für die Welt, damit die Menschen in den betroffenen Regionen auch in Zukunft ihr tägliches Brot haben.

Superintendent Dr. Joachim Jeska

„Die Klimakrise betrifft uns alle“, sagt Superintendent Dr. Joachim Jeska. „Doch es sind Menschen wie in Bangladesch, die besonders hart getroffen werden durch den Anstieg des Meeresspiegels und Überschwemmungen, die das Ackerland unfruchtbar machen. Bitte spenden Sie nach Ihren Möglichkeiten für Brot für die Welt, damit die Menschen in den betroffenen Regionen auch in Zukunft ihr tägliches Brot haben.“

Genug zum Leben trotz Klimawandel

In der Küstenregion von Bangladesch, wo Aklima Begum mit ihrer Familie lebt, sind die Folgen des Klimawandels so heftig zu spüren wie in kaum einer anderen Gegend der Welt. Jedes Jahr rasen mehrere Wirbelstürme über das Land, gefolgt von Flutwellen, die Boden und Grundwasser versalzen. Es mangelt an Wasser zum Trinken und zur Bewässerung der Felder, die Frauen verbringen mehrere Stunden am Tag damit, zu den wenigen nutzbaren Brunnen zu laufen. Seit der Wirbelsturm Sidr im Herbst 2007 über ihr Leben gefegt war, kämpfte die Familie Tag für Tag ums Überleben. Aklima Begum war froh, wenn ihre Kinder abends nicht hungrig ins Bett gehen mussten. Das Meer hatte den Trawler und die Netze ihres Mannes geschluckt, sie hatten deshalb Kredite für ein neues Schiff und neue Fangleinen aufgenommen, bloß damit im folgenden Jahr ein weiterer Sturm beides fortriss. Seitdem arbeitete ihr Mann als Tagelöhner auf Baustellen in der nächstgelegenen Stadt, doch was er abends nach Hause brachte, reichte kaum für drei Mahlzeiten am Tag, und erst recht nicht, um die Schulden zurückzuzahlen. Reis konnten sie auch nicht mehr anbauen, das Salzwasser hatte ihr Ackerland unfruchtbar gemacht.

Seit 2012 hilft die Christian Commission for Development in Bangladesh (CCDB), eine Partnerorganisation von Brot und die Welt, den Menschen in der Küstenregion, ihre Lebensweise an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Mitarbeiter von CCDB brachten Aklima und ihrer Familie neues, salzresistentes Saatgut, vier Monate später ernteten sie den ersten Reis. Außerdem wurde die Familie mit einem Regenwassertank unterstützt, der einen Filter aus Sand besitzt. Ein neuer Schutzraum bietet Unterschlupf, wenn ein Sturm droht. Gemüse, das auch ohne den versalzenen Boden in Gefäßen wächst, bereichert die Mahlzeiten der Familie.