Der Ewigkeitssonntag, auch Totensonntag genannt, der am kommenden Sonntag, 23. November, in den Kirchen begangen wird, ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Er spielt auch im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Osnabrück eine zentrale liturgische und seelsorgerliche Rolle. „Der Ewigkeitssonntag erinnert uns daran, Rückblick und Trost zu verbinden: Wir gedenken der Verstorbenen und schauen zugleich hoffnungsvoll auf die Zukunft, die Gott schenkt“, sagt Superintendent Dr. Joachim Jeska. Es sei gute Tradition in den Kirchengemeinden, dass individuell der Toten gedacht werde und dass Raum für Begleitung, Gespräche und gemeinsames Erinnern sei. „Daher laden wir ein, die Gottesdienste, Andachten auf den Friedhöfen oder andere Angebote zu besuchen“, so Jeska.
In den Gottesdiensten werden die Namen der im vergangenen Kirchenjahr Verstorbenen verlesen, Kerzen werden entzündet oder andere Formen des Erinnerns gepflegt, und Angehörige werden besonders eingeladen, um Trost und Begleitung zu erfahren. Seelsorge und Trost stehen im Mittelpunkt. Auch auf den Friedhöfen finden Andachten statt.
Neu ist in diesem Jahr ein Angebot der Initiative Friedhofscafé und der evangelischen Kirchengemeinden in Osnabrück auf dem Friedhof Schinkel. Hier findet am Sonntag, 23. November, zwischen 11 und 15 Uhr ein Aktionstag unter der Überschrift „Ein Tag für dich – Erinnern. Gestalten. Begegnen.“ statt. Der Friedhof wird zu einem Ort lebendiger Begegnung und bietet Raum für Trauer, Erinnerung und gemeinsames Tun. An verschiedenen Stationen in der Friedhofskapelle können Besucher*innen kreativ und persönlich Ausdruck finden, zum Beispiel ein Erinnerungshaus gestalten, sich mit Kindern dem „Zuhause der Toten“ nähern, Kerzen anzünden, Steine bemalen oder einfach bei Kaffee, Musik und Gespräch verweilen. Es gibt ein Wunschliedersingen mit einer Sängerin und eine Schlussandacht um 15 Uhr.
Der Tag schafft Zugänge zu neuen Ritualen im Umgang mit Tod und Trauer und stärkt das soziale Miteinander. Er richtet sich an Menschen mit und ohne aktuelle Verlusterfahrungen. Pastor*innen sind für Gespräche, Gebet und Segen vor Ort. Unterstützt wird die Aktion von der Friedhofsverwaltung in Osnabrück. Die Initiative Friedhofscafé ist mit ihren monatlichen Treffen auf dem Friedhof zu einer festen Institution geworden, und die Mehrheit der Mitwirkenden besteht aus diesem Kreis.