Unter der Überschrift „Wo Klage Raum bekommt – und Farbe Hoffnung trägt“ hat in der Evangelisch-lutherischen Apostel-Gesamtkirchengemeinde am Freitag ein Gedenkgottesdienst für den Femizid in Osnabrück vier Tage zuvor stattgefunden. Am Montag, 23. Juni, hat ein Mann seine Ex-Frau am Mittag auf der Windthorststraße in Schinkel-Ost erschossen und sich anschließend selbst das Leben genommen.
In der Jakobuskirche am Ölweg, nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt, kamen Menschen aus dem ganzen Stadtteil zusammen, um der Toten zu gedenken. Darunter waren auch viele Kinder, die das Geschehen als Schülerinnen und Schüler der nahe gelegenen Diesterwegschule zum Teil mit angehört haben. Viele der mehr als 90 Teilnehmenden an dem besonderen Gottesdienst entzündeten im stillen Gedenken ein Teelicht und platzierten es rund um die Osterkerze. Währenddessen bemalten die Kinder kleine Steine an einem großen Tisch und gaben so ihrer Trauer Ausdruck. Im Anschluss entstand ein Kerzenglas, gestaltet mit Worten von Menschen aus der ganzen Nachbarschaft auf farbigen, durchleuchteten Streifen – mit Worten der Trauer, der Wut, der Verzweiflung, aber auch der Hoffnung und des Trosts.