Mit Geduld Gemeinschaft bauen

Nachricht 08. Dezember 2020

Pastorin Anne-Kathrin Bode in verbundenes Pfarramt eingeführt

Am zweiten Advent ist Anne-Kathrin Bode in der Osnabrücker Jakobuskirche in ihr Amt eingeführt worden. Sie ist als Pastorin für rund 3.000 Gemeindemitglieder in der Jakobus- und der Timotheusgemeinde zuständig und teilt sich das verbundene Pfarramt mit Pastor Sören Engler.

Pastor Matthias Bochow aus der Petrusgemeinde, der die Liturgie des feierlichen Gottesdienstes gestaltete, begrüßte die anwesende Gemeinde mit dem Wochenspruch aus dem Lukasevangelium: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Lk 21, 28b). „Es gibt guten Grund, den Kopf hochzunehmen, denn die Vakanzzeit war mit knapp vier Wochen rekordverdächtig kurz“, freute sich Pastor Bochow, der als Vakanzvertreter so nur kurze Zeit einspringen musste. Team-Kollege Pastor Engler verlas die offizielle Urkunde von Landesbischof Ralf Meister; Superintendent Dr. Joachim Jeska segnete Anne-Kathrin Bode für ihr neues Amt. Dabei wurde er unterstützt von Pastor Engler, Claudia Lampe, Kirchenvorstandsvorsitzende in Jakobus, Christopher Lalottis, Kirchenvorstandsvorsitzender in Timotheus, und Benjamin Beineke, Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Luthergemeinde Holzminden. Benjamin Beineke war extra zur Einführung von Anne-Kathrin Bode aus ihrer alten Gemeinde angereist. „Für uns ist der Weggang von Pastorin Bode eine mittlere Katastrophe“, bedauerte er. „Aber wir nehmen es sportlich.“

Die größte Kälte ist die, die wir untereinander verbreiten.

Pastorin Anne-Kathrin Bode

Predigttext aus Jakobusbrief

Der Predigttext für den Einführungsgottesdienst stammte aus dem Brief des Jakobus. „Ein schöner Zufall“, sagte Pastorin Bode. „Die Jakobusgemeinde ist allerdings gar nicht nach dem Verfasser des Jakobusbriefs benannt, sondern nach Jakobus, dem Weggefährten des Paulus.“ In Kapitel 5 des Jakobusbriefs ginge es um Mahnung zur Geduld, so die Theologin. „Von Geduld hört man öfter in letzter Zeit, und über Geduld zu sprechen, stellt meine Geduld auf eine ganz schön harte Probe. Geduld muss ich haben mit mir und mit anderen, das hängt eng miteinander zusammen.“ Gerade in der Coronazeit wären viele ungeduldig mit anderen, vor allem die, die den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt hätten. Wir sollten nicht „widereinander seufzen“, wie es im Jakobusbrief (Jak 5,9) hieße, sprach sich Pastorin Bode für mehr Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme aus. „Die größte Kälte ist die, die wir untereinander verbreiten.“

Gemeinde als Gemeinschaft, die mithilft, unsere protestantische Stimme hörbar zu halten. Dafür sind offene Türen unabdingbar.

Superintendent Dr. Joachim Jeska

Von der Weser an die Hase

Pastorin Bode ist zusammen mit ihrem Mann Christian und ihren drei Kindern Henrike (11), Nikolas (9) und Frederik (2) von Holzminden nach Osnabrück gewechselt. Während ihr Mann pädagogischer Mitarbeiter und Geschäftsführer der Evangelischen Erwachsenenbildung Osnabrück ist, ist sie zusammen mit Pastor Engler, der eine Woche zuvor ordiniert wurde, als Seelsorgerin der Jakobus- und der Timotheusgemeinde tätig. „Sie kommen aus dem Weserbergland nach Osnabrück, und wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, sagte Superintendent Jeska zu Pastorin Bode, die vor elfeinhalb Jahren in Bodenwerder ordiniert wurde und zuletzt zehn Jahre in der Luthergemeinde Holzminden wirkte. „Was für ein Wechsel, von der Weser an die nicht ganz so reißende Hase, von einer mehr als 800 Jahre alten Kirche zu zwei Gemeinden, die zu den jüngsten im Kirchenkreis Osnabrück gehören“, beschrieb Dr. Jeska die Veränderung für Pastorin Bode und zitierte ihren Ordinationsspruch: „Gott ist Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Kor 3,17). „Der Geist der Freiheit – das weist darauf hin, wie sich Pastorin Bode die Kirche der Zukunft vorstellt: als einladende Kirche, in der die Türen weit geöffnet sind“, so Dr. Jeska. „Gemeinde als Gemeinschaft, die mithilft, unsere protestantische Stimme hörbar zu halten. Dafür sind offene Türen unabdingbar.“ In der Anfangszeit gelte es im Team mit Pastor Engler auszuloten, wer was machen werde. „Nehmt euch die Zeit hierfür“, betonte Dr. Jeska und, an die Gemeinde gewandt: „Gebt ihnen auch diese Zeit. Wir bringen hier ein neues Modell an den Start, eine erfahrene Pastorin und ein Berufsanfänger im verbundenen Pfarramt; so viele solche Teams gibt es nicht in unserer Landeskirche.“

Ich bedanke mich für den äußerst herzlichen Empfang, das hat mir den Anfang unglaublich erleichtert.

Pastorin Anne-Kathrin Bode

Gut angekommen

Zum Abschluss des Gottesdienstes nahmen zahlreiche Anwesende die Gelegenheit wahr, Pastorin Bode zu gratulieren, und freuten sich auf gute Zusammenarbeit: Pastor Bochow aus der Petrusgemeinde und Pastor Kümmel aus der Paulusgemeinde für die Region Ost des Kirchenkreises, Kitaleiterin Sandra Unland für die beiden Kindertagesstätten der Gemeinden, die Kirchenvorstandsvorsitzenden Claudia Lampe und Christopher Lalottis und natürlich Pastor Engler: „Ich freue mich schon sehr darauf, mit dir zusammenzuarbeiten.“ Pastorin Bode selbst scheint bereits gut angekommen zu sein: „Ich bedanke mich für den äußerst herzlichen Empfang, das hat mir den Anfang unglaublich erleichtert.“